August Kesseler Spätburgunder „Pinot Noir“, 2002
Der „Pinot Noir“ ist die leichte, fruchtig-aromatische Basisqualität unter den Spätburgundern von August Kesseler. Er wird von den jüngeren Rebstöcken aus Parzellen am Rande der großen Schieferlagen Rüdesheimer Schlossberg und Assmansshauser Höllenberg gelesen und in großen Holzfässern ausgebaut. Im Glas ein klares Kirschrot, orange Reflexe und ein deutlicher Wasserrand. In der Nase milde rotbeerige Noten von Himbeeren und Erdbeeren. Dazu eine milde Kräutermineralik, auch etwas Klebstoff. Im Mund fallen sofort weiche Tannine und eine präsente geschliffene Säure auf, die dem Wein eine samtene Struktur geben, ebenso der nicht gerade kleine Körper in der sonst eher leichten Struktur. An Aromen kommen wieder rote Beeren und etwas Hagebutte zum Vorschein, dazu eine etwas pikante mineralische Schiefernote wie von Schiefer. Die konfitürigen Aromen ziehen sich bis in den mittleren Abgang. Insgesamt ein auf den ersten Blick heller und leichter Spätburgunder, der sich dann jedoch als sehniger und muskulöser herausstellt als angenommen. Ein sehr sauberer, gut gemachter, einfacher Spätburgunder, der sogar schon einen kleinen Einblick in die typische schlanke, mineralische Assmanshauser Rotweinstilistik bietet.
Ebay, 14,80 Euro, 85 Punkte (sehr gut), bis 2008