Paul Achs Blaufränkisch Edelgrund, 2005

Paul Achs Blaufränkisch Edelgrund, 2005

Schneegedämpfte Ruhe, eisige Temperaturen, ein freies Wochenende. Der Wein der Wahl ist ein Blaufränkisch aus dem Burgenland. Im Glas ein klares dunkles Rubinrot mit schwarzen Reflexen. In der elegant anmutenden Nase beerige und auch vegetabil-würzige Aromen, an Hagebutten erinnernd, dazu eine wunderbar saubere Holunderfrucht und eine würzige, leicht schweißige Note.

Im Antrunk zuerst eine trockene Frucht mit saftigen Kirschen, auch immer noch Holunderbeeren und wieder fruchtig-gemüsige Noten. Nach und nach dazu kommen getrocknete Pflaumen, ein leichtes rotes Paprikaaroma und ein Ausklang mit traubig schmeckenden Tanninen, auch ein Hauch von Mokka und erste erdige Noten. Die Aromen sind nuanciert, balanciert, der Wein wirkt trocken, kühl, mineralisch. Was besonders an ihm gefällt, ist der Verlauf. Er entwickelt sich im Mund, wird aromatischer, ohne süß zu wirken. Immer noch zeigt er sich kühl und elegant, biedert sich nicht an und sorgt doch für mehr Nachhall als man zuerst für möglich hält. Man merkt ihm an, wie er sich mit der ersten Reife bereits etwas beruhigt hat und wie der Verlauf stimmiger wird.

Ein schöner Wein mit einem schönen eleganten Zusammenspiel von trockener Frucht, feiner, angereifter Barriquewürze und einiger Mineralität. Besonders schön und besonders ist die Transparenz, nichts steht heraus, nichts blockiert, nichts stört oder buhlt irgendwie anders um Aufmerksamkeit. Beim Nachlesen erklärt sich der Wein noch etwas besser, Trauben aus einer Einzellage, Biodynamik, gebrauchte Barrique, langes Hefelager. Wer mag, wird so etwas einen Terroirwein nennen. Eine Stunde dekantiert, offen verkostet, jetzt und noch für ein, zwei Jahre sehr gut zu trinken.

Aus dem Fachhandel, 13,50 Euro, 87 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2012 trinken

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