Emrich-Schönleber Riesling Monzinger Halenberg trocken, 2008

Emrich-Schönleber Riesling Monzinger Halenberg trocken, 2008

Den Wein habe ich die letzten drei Tage in aller Ruhe getrunken. Die Verkostungsnotiz bezieht sich auf die Eindrück am dritten Tag.

Ungemein reintönige Nase nach reifen Äpfeln und Steinfrüchten im eleganten Spiel mit einer warmen Mineralik nach Schiefer, Malz und Brotkruste. Dahinter wilde Kräuter und ein Touch Cassis. Ausgezeichneter und betörender Duft, der das Terroir und die besondere Frische des Jahrganges belegen. Saftige Steinfrucht und rotwangige Äpfel im animierenden Antrunk. Frische, lebhafte Säure umspült die Fruchtaromen – genau so soll Riesling für die Wochentage schmecken. Leichter Hefetouch deutet seine Jugendlichkeit an. Eher schlanker bis mittlerer Körper, aber von straffer Struktur und zum Abgang treten markante Kräuter auf. Die warme, leicht rauchige Mineralität durchdringt alle Facetten des Weines und sorgt für eine gute Tiefe und Spannung. Im mittellangen, aber sehr verspielten Abgang wirkt der Wein noch sehr jung und auch eine Spur (zu) kantig. Lassen sie den Wein noch ein paar Jahre im Keller, ab 2012 dürfte er die 90-Punkte-Marke spielend überspringen. Ein weiterer Beleg für die besonderen Eigenschaften des 2008er Jahrganges. Nicht zu kühl trinken.

Vom Weingut, 16 Euro, 89+ Punkte (sehr gut), 2012 – 2018


[17. Februar 2014] Nach gut drei Jahren habe ich den Wein erneut im Glas. Mittlerweile fünf Jahre alt ist der Babyspeck ab und das Terroir tritt nun wie erwartet deutlicher zu Tage. Ja, durchaus typisch für Nahe und insbesondere dem Halenberg. Viel Kräuter und Mineralität in der Nase, dahinter gewachster, rotwangiger Apfel, mittlerer Tiefe. Am Gaumen von mittlerem Körper, bereits im Antrunk viel Kräuterwürze neben der Kernfrucht, die Säure kräftig, aber ohne Kanten, wobei sie noch nicht gänzlich in die Frucht eingebunden ist, dürfte sich aber geben, noch sehr jung, keine Reifenoten, aber das Terroir tritt nun deutlich zu Tage, aber heute singt er noch nicht so, wie es es damals erwartet habe, es fehlt ein wenig an Spiel, trotzdem haben wir die Flasche binnen zwei Stunden mit großer Freude geleert, mir fehlt aber die Tiefe und Nuancen um eine ausgezeichnete Bewertung zu zücken, gute Länge. Bin gerade eher unsicher, ob der Wein noch die 90 Punkte-Grenze erreichen wird, daher heute eher kein Plus (Rainer Kaltenecker)
Vom Weingut, 16 Euro, 89 Punkte (sehr gut), bis 2018

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