Wachau Jahrgang 2013 – Riesling und Grüner Veltliner
Nach drei Jahren war es im Juli 2014 endlich wieder soweit: ein Besuch in der Wachau stand auf dem Programm. Ein Grund für die Reise war der Jahrgang 2013. Auch in der Wachau brachte das Vorjahr einige klimatische Kapriolen mit sich. Von Hochwasser, über extreme Hitzewellen, samt erhebliche Verrieselungsschäden, bis hin zu Trockenstress war auch in der Wachau alles geboten. Der Herbst war feucht und kühl und so reichte die Lese bis Ende November hinein. Die hohen Temperaturunterschiede ließen die Zuckerwerte beim Grünen Veltliner nicht sonderlich rasch steigen. Im Mittel sind daher leichtere bis mittelgewichtige Veltliner entstanden, wobei die Unterschiede in Qualität und Stilistik weit auseinandergehen sollen. Pauschale Aussagen zur allgemeinen Güte des Jahrganges sind gerade in 2013 wenig hilfreich. Das gilt auch für den Riesling, wobei die Säure im Mittel spürbar höher liegt als in den beiden Jahren davor. Sie wirkt jedoch ein Hauch feiner und reifer als im Vergleich zu 2010.
Fünf Weingüter standen auf dem Besuchsprogramm und insgesamt empfand ich die Weine als überaus ansprechend. Der Kick mehr an Säure erfrischt besonders den Grünen Veltliner, einzelne Weine warteten mit einem derartig finessigen Säurebogen auf, wie ich es bei jungen GVs noch nicht erlebt habe, selbst im Federspiel-Bereich. Und so unterhielt uns Abends zum Essen auch gerne einmal ein knackjunges GV-Federspiel auf das Allerbeste. Der Riesling wirkt reintönig, mit deutlichem Terroirausdruck, mit prägnanter, aber immer mit feinrassiger und reifer Säure. Die Reifeentwicklung schätze ich als beachtlich ein. Ein Jahrgang, den sich jeder ambitionierte GV- und Riesling-Freund in den Keller legen sollte. Geduld sollte man jedoch mitbringen, wobei die Federspiele bereits in der Jungend gute Dienste leisten sollten.