Riesling Große Gewächse 2014: Nahe
**** (Sehr guter Jahrgang)
Auch an der Nahe waren die klimatischen Bedingungen durchaus herausfordernd, und so waren die Ergebnisse gemischt, aber insgesamt auf gewohnt sehr hohem Niveau. Trotz ihrer Dichte lassen sich die Rieslinge animierend trinken und zeigen oftmals eine bemerkenswerte, ja zuweilen einzigartige Komplexität und Stimmigkeit in ihrem Spiel zwischen Frucht und Mineralität. In der Jugend präsentieren sich manche Lagen gerne verschlossen, aber zahlreiche Verkostungen bezeugen die gute Entwicklungsfähigkeit der Spitzenweine, die gerne erst nach zehn Jahren ihre ganze Vielfalt zeigen.
Die Weine von Emrich-Schönleber waren dieses Jahr eine Überraschung: Sie sind leichtgewichtiger, von großer Feinheit und Fluidität durchzogen. Es sind nahezu leise, noble Rieslinge, die sich heute etwas verhaltener als in den Vorjahren zeigen. Schäfer-Fröhlich sollte seine Weine erst drei bis vier Jahre nach der Abfüllung anstellen, denn die meisten, mit Ausnahme des Strombergs, sind weiterhin deutlich von Gäraromen geprägt. Trotzdem eine ganz starke Kollektion von ihm, besonders das Felseneck und der Halenberg genügen höchsten Ansprüchen. Dönnhoff hat eine homogene Kollektion auf höchstem Niveau vorgestellt mit deutlich unterschiedlicher Charakteristik, hier schmeckt man die Lagen förmlich heraus. Diel geht konsequent weiter seinen Weg hin zu schlanken, straffen Rieslingen, was besonders dem Pittermännchen und dem Goldloch gut zu Gesicht steht, Auch der Burgberg war erneut hervorragend. Diel zählt für mich nun eindeutig zur Spitze an der Nahe. Eine überaus erfreuliche Entwicklung zeigen die beiden Großen Gewächse von Joh. Bapt. Schäfer, sie sind deutlich straffer und weniger süß ausgefallen. Teilweise sind die Alkoholwerte an der Nahe erfreulich niedrig ausgefallen. Weiterlesen →