Peter Jakob Kühn Riesling Graziosa, 2006
Die Prädikate werden bei Peter Jakob Kühn nur bei den restsüßen Weinen genannt, den trockenen und halbtrockenen Weinen verleiht er stattdessen eigene Markennamen. Der Graziosa entspricht in etwa einem feinherben Kabinett. Im Glas ein glänzendes Zitronengelb mit hellgrünen Reflexen. In der Nase zunächst mit Spontitnote, dann frisch und mineralisch mit gelben Steinfrüchten, süß-säuerlichem Äpfel, Zitrusnoten, ganz hinten etwas Kokos. Im Mund Restzucker an der Zungenspitze. Dahinter ein starker mineralischer Nachhall, der die darunterliegende cremige, restsüße Frucht aus Steinobst und Blütenhonig deutlich dominiert. Auch die Säure hält sich zurück. Insgesamt ein Wein, der zuerst gut gefällt, aber bei Aroma, Tiefe und Abgang hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Balance scheint nicht ganz getroffen, einige Kraft, viel Druck, für 11 % relativ viel spürbarer Alkohol, an Geschmack und Finesse fehlt es. Auch an Potenzial verspricht er nicht viel, dafür sind Säure und Frucht zu schlank.
Vom Weingut, 10,70 Euro, 81 Punkte (gut), bis 2008