Colpetrone Sagrantino de Montefalco, 2001

Colpetrone Sagrantino de Montefalco, 2001

Sagrantino, eine umbrische Rebsorte, erlebte in den letzten Jahren eine Art Renaissance und so geht ihre Bedeutung mittlerweile weit über die Grenzen Umbriens hinaus. Ihr Potential scheint mit den führenden roten Rebsorten vergleichbar, doch bisher bleibt der Sagrantino wegen seines enormen Gerbstoffes problematisch, in manchen Jahren gar, verbunden mit unzureichender Zuwendung im Winzerkeller, kann der Wein (für mich) untrinkbar sein. Bei Colpetrone, einer der führenden Anbieter, quantitativ wie qualitativ, dürfte diese Gefahr allerdings nicht bestehen. Er belässt den Wein für mindestens 18 Monate im Barrique und weitere 12 Monate in der Flasche, bevor der Wein in den Verkauf kommt. Das DOCG-Gebiet liegt zauberhaft zwischen Assisi, Montefalco und Spoleto. Aus eigener Erfahrung kann ich einen Besuch nur wärmsten empfehlen, insbesondere alle jenen, die meinen mit der Toskana das Schönste an Italien bereits kennengelernt zu haben. 2001 war ein sehr gutes Jahr. Im Glas präsentiert sich der Wein im satten Schwarzrot mit dichtem Kern und die Schlierenbildung im Glas verrät die hohe Extraktdichte. Die Nase noch sehr verschlossen, dicht und tief mit deutlichen Röstaromen, dunkle Beeren- und Kirscharomen, Leder, Anklänge von Zedernholz und mineralische Noten. Im Mund noch viel ungezähmte Tannine, deutliches, aber gut integriertes Holz, wieder deutliche Mineralität, erste saftige Fruchtaromen, aber noch extrem jung und verschlossen. Der Abgang schon jetzt sehr lang, aber noch sehr adstringierend, dahinter schöner Schmelz und Frucht erkennbar. Der Wein kämpft mit all seinen Bestandteilen, für den Fall die Tannine schmelzen schneller ab wie die Frucht, hat der Wein noch eine große Zukunft vor sich. Der Wein war doppelt dekantiert und 12 Stunden in der Karaffe.

Vom Weingut, 25 Euro, 91+ Punkte (ausgezeichnet), bis 2016+

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