Weingut Weninger Pinot Noir Kalkofen, 2005

Weingut Weninger Pinot Noir Kalkofen, 2005

Der Wein war direkt nach dem Öffnen gänzlich verschlossen. Während der sechs Stunden in der Karaffe durchlebte er dann eine unglaubliche Metamorphose. Im Glas ein sattes Rubinrot mit braunen Reflexen. Die Nase komplex und opulent zu gleich, intensive kräuterwürzige Aromen, sanfte Holzaromen nach getoastetem Weißbrot, dunkle Waldbeeren, insbesonders Brombeere, Weichsel, dahinter leichte Anklänge nach Muskat und Nelke. Im Mund wirkt er Wein konzentriert, ein Maul voll Wein, kräftige, aber sanfte Tannine, ordentliche Säure und kompakte, vielschichtige Fruchtaromen, nicht ganz so komplex wie in der Nase, aber der extrem geringe Ertrag von 25 hl zeigt Wirkung. Das Barrique ist präsent, manchem vielleicht ein wenig zu sehr, jedoch nie störend oder gar ruppig. Es steht den Fruchtaromen nach dunklen Waldbeeren, etwas Cassis in nichts nach. Langer Abgang mit kompakten Himbeeraromen und zarten Karamellnoten. Ein sehr guter Spätburgunder der voluminöseren Art, der jetzt bereits auf dem Punkt gereift ist. Kalkofen, sicherlich eine Riede mit großer Zukunft, die ich weiterhin beobachten werde, schließlich sind die Reben erst vier Jahre alt. Der Wein wird in fünf Jahren noch weiter an Substanz und Tiefe gewinnen, sowie Weninger der Ausbau mit jedem weiteren Jahr Erfahrung noch besser gelingen sollte.

Vom Weingut, 17,90 Euro, 88 Punkte (sehr gut), bis 2010

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