Weingut Heymann-Löwenstein, Riesling Hatzenporter Kirchberg 1. Lage, 2004
Dunkles Goldgelb. In der Nase – trotz drei Stunden in der Karaffe – päsentiert der Wein merkliche Spontinoten, die ansprechende Nase ist etwas oxydativ, mit mürben gelben Äpfeln, einem Strauss von Trockenkräutern, etwas Butterkeks und süßlicher Rosine. Keine Firne. Im Mund gelber Apfel, rauchig, mit einer präsenten, leicht lackigen Schiefermineralik, etwas Schwarzbrotkruste. Auch im Mund finden sich deutliche oxidative Töne wieder, in dieser Verfassung hat der Wein fast „elsässischen Stil“. Am Gaumen mit reifer Gelbfrucht, einer salzigen Mineralik, leichten Rosinentönen, mit langem und strukturierten Abgang. Wohl auf dem Höhepunkt. Derartige oxidative Noten habe ich bei diesem Wein allerdings so noch nicht bemerkt, auch bei älteren Exemplaren des Weinguts sind sie mir so bislang noch nicht begegnet. Ob es am Korken bzw. der Flasche lag? Oder ist der Wein doch schon auf seinem Höhepunkt? Und bald darüber hinweg? Leichte Zweifel bleiben. Die nächste Flasche wird alsbald geöffnet werden, auf diese Fragen muss eine Antwort gefunden werden. In diesem Zustand sollte man den Wein jedenfalls in naher Zukunft austrinken. Offen probiert, drei Stunden in der Karaffe. Thorsten hat den Wein zuletzt vor knapp 2 Jahren beschrieben, die damalige Notiz findet man hier…
[Nachtrag: eine in 06/2009 getrunkene Flasche hatte diese oxydative Noten nicht, volle Trinkreife hatte der Wein dennoch. Meine Tendenz geht daher zu „alsbald austrinken“ (blind verkostet, 3,5 Stunden doppelt dekantiert, 91 Punkte.]
Im Fachhandel, 13,80 Euro, 92 Punkte (ausgezeichnet), bis 2010 austrinken