F. X. Pichler Riesling Smaragd Loibner Berg, 2003
Glänzendes Altgold mit schönen Kirchenfenstern im Glas. Intensive mineralische Noten mit anfänglichen Spontinoten. Sehr tief, straff und kraftvoll. Mit der Zeit Mirabelle, kandierte Bergamotte, ein wenig warmes Bienenwachs und eine Ahnung von reifer Melone. Trotzdem primär eine von Sekundär- und Tertiäraromen dominierte Nase: hefiger, mineralische Duft, jemand meint erste Petrolnoten zu erkennen. Nichts für Fruchtliebhaber. Im Mund nicht ganz trockene Stilistik. Kandierte, reife Zitrusfrüchte, herbe Orangenschale und Grapefruit sorgen für ordentliche Komplexität an Aromen, sicher kein Gaumenschmeichler. Kräuterige Mineralität in schöner Verbindung mit weichen Bienenwachsaromen gebieten den Fruchtaromen Einhalt. Die Säure spannt einen schönen Bogen vom Antrunk bis zum intensiv langen Abgang. Die Fruchtaromen bleiben lange stehen, ebenso die eindrückliche Mineralik. Der Wein wirkt auf den Punkt gereift ohne jede Ermüdung. Vital, animierend, rätselhaft und kraftvoll. Zu Hause offen verkostet, vier Stunden in der Karaffe und über den ganzen Abend in aller Ruhe genossen. Mit jeder Stunde mehr in der Karaffe wurde der Wein besser. Erneut ein absolut überzeugender Riesling Smaragd aus der Wachau.
Vom Fachhandel, 32 Euro, 93 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2012