Weingut Knoll Riesling Smaragd Ried Kellerberg, 2002
Intensives goldgelb mit frischen, grünen Reflexen. Die Nase wird geprägt von einer abgrundtiefen rauchigen Mineralik auf der einen Seite und kandierten Zitrusfrüchten auf der anderen Seite. Dazwischen ein Feuerwerk aus Stachelbeere, reifen gelben Steinfrüchten, frisch geschnittenen Gräsern und warmen Kerzenwachs. Intensiv, reintönig, elegant und fast magisch. Einfach nur zum niederknien. Im Antrunk erneut die rauchige Mineralität. Trockenkräuter, Heu, kandierte Tropenfrüchte und Bergamotte verwirren den Verstand. Der Wein wirkt ungemein fest, dicht und wie die Nase unheimlich tief. Erst im sehr langen Abgang blitzen glasklare Steinfruchtaromen auf und werden von einer vitalen Säure umtänzelt. Die Frucht gräbt sich in den Gaumen derart ein, als wollte sie mich den ganzen Abend begleiten. Trotz dieser Wucht und seine hohen Viskosität ist der Wein nie breit oder gar ölig; er dominiert die Mundhöhle dank des unheimlichen Fruchtextrakts und seiner festen Struktur. Noch sehr jung, hat soeben seinen Höhepunkt erreicht und vermutlich ist er in 10 Jahren noch genauso gut. Derart jungendlich tänzelnd tragt die Säure den gesamten Wein. Als großer deutscher Riesling-Fan ziehe ich meinen Hut vor den Qualitäten aus der Wachau.
Vom Fachhandel, 26 Euro, 94 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2019