Georg Mosbacher Riesling Forster Freundstück Großes Gewächs, 2003
Bundsandstein- und etwas Kalkgeröll — diese Gesteinsarten bilden die Grundlage für die Reben in der kleinsten Forster Lage Freundstück, einer nur 3,5 ha großen, leicht hängigen Lage, die im Osten unmittelbar an die Ortsrand von Forst heranreicht, westlich durch die Lage Ungeheuer und — im Norden — durch das Forster Kirchenstück begrenzt wird. Mattes Goldgelb. Die elegante und vielfältige Nase wird geprägt von einer erdigen Mineralik, die etwas ätherisch die Nase spürbar kühlt. Dazu gesellen sich kandierte Grapefruit, reife gelbfleischige Pfirsiche, eine Spur Honig und ein Hauch Orangenblüte. Nur ganz verhaltene Reifetöne. Diese einzelnen Elemente sind äußerst fein, aber sehr präzise miteinander verwoben und bieten durchaus Komplexität. Auch im Mund findet sich viel kühlende Mineralik und wieder erdige Grapefruit- und Zitrustöne. Der Wein ist mit einer für den Jahrgang immer noch überraschend akzentuierten, fast noch rassigen Säurestruktur versehen, eine feine Fruchtsüße ergänzt den eleganten Auftritt. Allein in der Mitte fehlt dem Wein etwas von der Tiefe, die sich in der noch komplexeren Nase andeutet hatte – stattdessen wird hier die Mineralik raumgreifend. Am Gaumen ist das Freundstück lang und druckvoll — wieder kandierte gelbe Grapefruit, gepaart mit einer kraftvollen Mineralität, die mit ihrem herben Biss noch sehr lange nachklingt. Trinkt sich jetzt gerade hervorragend. Offen getrunken, zuvor 2 Stunden dekantiert.
Im Fachhandel gekauft, 20 Euro, 92 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis Ende 2010.