Weingut Knoll Riesling Smaragd Ried Schütt, 2000
Auch in der Wachau war der Jahrgang 2000 sicherlich kein Jahrhundertjahrgang. So kämpfen auch hier viele Weine mit zu hohen Alkoholwerten und wirken recht bald unbeholfen und müde. Um so mehr waren wir auf das Spitzengewächs von Knoll aus diesem Jahr gespannt, und wir sollten nicht enttäuscht werden. In der opulenten Nase null Frucht, erst nach vielen, vielen Stunden ein Hauch kandierte Zitronen. Vielmehr ein verwirrendes Spiel aus knackiger Mineralik, deutlichen Jod-Noten, Feuerstein, angetrockneten herben Kräutern und zarten Rauch- und Karamellnoten. Wir waren uns darin einig, noch keine Altersnoten zu vernehmen. Nur die fehlende Frucht zeigt die Reife des Weines an. Im Mund ist der Riesling kompakt, kräftig, fast opulent und erzeugt mächtig Druck am Gaumen. Es dominieren auch hier die Sekundäraromen und machen den Wein zu einem Verkostungsspaß erster Güte. Daneben zeigen sich nun aber auch deutliche Fruchtaromen; wieder die kandierten Zitrusfrüchte, aber auch junge Steinfrüchte und etwas gelber Apfel. Die Säure ist frisch und feinporig und stützt den langen Abgang, der auf rauchigen Karamellaromen, warmem Kerzenwachs und einer packenden Mineralik endet. Ein ausgezeichneter Riesling, der mindestens vier Stunden vor dem Genuss dekantiert werden sollte. Am nächsten Tag noch besser. Das Lagerpotential schätze ich aufgrund der fehlenden bzw. zarten Frucht nurmehr kurz ein. Besser wird er auf jeden Fall nicht mehr.
Vom Fachhandel, 28,50 Euro, 92 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2011