Wittmann Riesling Westhofener Kirchspiel Großes Gewächs, 2004
Im Glas ein strahlendes, blasses Gelbgold. Intensiver, klarer Duft ohne jegliche Opulenz, gelbe Früchte, sanfte Zitrusspitzen, ein wenig Grapefruit mit einem ersten Hauch von zarten Altersnoten. Wirkt in der Nase auf dem Punkt gereift, offene Frucht mit vitalen mineralischen Noten, angesengter Feuerstein steigt in die Nase — hmmm, spannend! Im Mund sehr tief, hat Kraft und Dichte. Wieder deutlich stahliger und von geringerer Opulenz als die Aulerde. Der anspruchsvollere Wein, ohne intellektuellen Überfluss. Der Antrunk wird beherrscht von präzisen Steinfrüchten, glasiert von Feuerstein und weichen Petrolnoten. Im weiteren Verlauf tropische Zitrusfrüchte, kandierter Zuckerguss, raumgreifende Stroharomen und zarte Rauchschwaden verlassen die Senke der Zunge nicht mehr bis zum sehr langen und spannungsgeladenen Abgang. Die intakte Säure ist fest eingebunden, und die dem Wein eigene Stoffigkeit raut den Gaumen ganz leicht an. Ausgezeichnet! Zu Hause offen verkostet, kurz vorab in die Karaffe, hat sich über den Abend positiv entwickelt, nicht zu warm trinken.
Vom Fachhandel, 22,50 Euro, 92 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2011