Ökonomierat Rebholz Riesling Vom Rotliegenden Spätlese trocken, 2007
Kräftige, goldgelbe Farbe. Nach zwei Stunden an der Luft gewinnt die Nase zunehmend an Nachdruck. Kräftig mineralischer Duft nach süß-herben Tabak, Trockenblumen und etwas Stroh. Ansprechende Verbindung mit einer komplexen Fruchtaromatik, die zunächst an tropische Früchte erinnert, Mango und Ananas kommen mir in den Sinn, diese werden aber ganz wunderbar mit herben Holunderbeeren und einer Spur Cassis kontrastiert. Hat Individualität und Klasse. Nicht ganz elegant, eher kräftig, rustikal. Eindeutig Geschmacksache. Auch im Mund ein kräftiger, geschmacklich intensiver Wein mit robuster Säure und etwas hervorstehendem Alkohol. Ruppig fällt mir ein, was auf seine Jugendlichkeit hindeuten kann, schließlich sind die Rebholz-Weine für ihre Lagerfähigkeit und die gute Entwicklung über viele Jahre bekannt. Etwas irritieren die reifen Fruchtaromen nach Aprikose und Pfirsich. Wieder ein Hauch Casis. Feine Restsüße mit schönem Schmelz. Die Mineralik im Mund nicht ganz so beeindruckend wie in der Nase, nimmt aber im weiteren Verlauf etwas zu. Ein Abgang mit mittlerer Länge und einer gewissen Spannung aufgrund der kräftigen Säure und den unterschiedlichen Fruchtaromen. Ich riskiere es und öffne die nächste Flasche erst 2012, derart jung scheint mir der Wein noch zu sein. Offen zu Hause über drei Tage verkostet (unveränderter Eindruck), zwei Stunden in der Karaffe.
Vom Weingut, 15 Euro, 87+ Punkte (sehr gut), 2011 bis 2016