Franz Hirtzberger Riesling Hochrain Smaragd, 1999

Franz Hirtzberger Riesling Hochrain Smaragd, 1999

Dunkles Strohgelb. Die komplexe Nase eröffnet mit malzig-jodigen Noten, eine zunächst schüchterne, vollreife Mandarinenfrucht arbeitet sich mit mehr Luft nach vorne. Feine Reifetöne begleiten einen süßlich wachsigen Ton. Im Antrunk ein voller Körper, auch die Mineralität ist kraftvoll, wenig primärfruchtig, allenfalls eingelegte Dosenmandarinen vernehmen wir. Da ist noch mehr Frucht, diese bleibt aber verwaschen gelbfruchtig. Trotz der Mineralität eher warm in der Stilistik, aber nicht einmal im Ansatz alkoholisch. Ein Meisterwerk ist die wirklich fein ziselierte Säure, die vital einerseits, aber voller Eleganz auf der andereren Seite den Wein durchzieht. Der Abgang ist lang, wird deutlich von der Mineralität und malzigen Noten getragen. Kaum mehr noch von seiner Frucht.

Der Wein hat volle Trinkreife, dürfte aber auch in ein bis zwei Jahren noch nicht gänzlich müde sein. Wer noch eine Flasche hat, darf diese jetzt aber mit gutem Gewissen öffnen und dürfte viel Freude haben – wenn der Korkgott mitspielt.  Blind und mit Muße verkostet.

Im Fachhandel, ca. 25 Euro, 92-93 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis Ende 2011

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