Bodegas Valduero Reserva, 1999

Bodegas Valduero Reserva, 1999

Durchscheinendes Purpurrot. Die 30 Monate im Holzfass drücken dem Bukett seinen Stempel auf. Durchaus ein ansprechendes Spiel von Zedernholz, Tabak und ein klein wenig Minze. Als Frucht dahinter dunkle, reife Waldfrüchte, ein wenig Schwarzkirsche gepaart mit einer dunklen Kräuterwürzigkeit. Durchaus stimmig komponiert, ohne ganz große Tiefe.

Im Mund setzen sich die Eindrücke der Nase fort. Wer kein Holz mag, ist hier falsch. Wiederum viel Zedernholz, dunkler Tabak und auch Kaffeenoten werden dank eines hauchzarten Überzuges von tiefdunkler Schokolade etwas geschmeidiger. Holunder, schwarze Johannisbeere und Blaubeeren kämpfen sich durch die Fassaromen. Der Wein wirkt eigentlich noch recht jugendlich, nur die kräftige Säure verschreckt mich ein wenig. Weiter hinten werden die Tannine etwas spröde und trocknen die Mundhöhle doch ganz ordentlich aus, was auch als letzter Eindruck nach dem mittellangem Abgang zurückbleibt. Die 13 % Alkohol sind gut eingebunden. Der Wein wurde eindeutig als Begleiter zu kräftigen Fleischgängen gemacht und bietet hier den rechten Rückhalt. Als Solist ist er mir etwas zu spröde und setzt zu sehr auf die Holzkarte. Bietet zu wenig Aromenspiel, es fehlt ihm an Tiefe und Eleganz und er wirkt so etwas unharmonisch. Ob sich die Tannine noch rechtzeitig einbinden, bevor die Säure immer mehr nervt, wage ich nicht zu sagen. Ich für meinen Teil bin froh, dass dies meine letzte Flasche war. Zu Hause offen verkostet, eine Stunde in der Karaffe.

Vom Fachhandel, 22 Euro, 84 Punkte (gut), jetzt trinken

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