Pazo de Señorans Albariño, 2006
Strohgelbe Farbe, leicht grünliche Reflexe. Eine sehr frische Nase erwartet mich im Glas, bei zunächst kühler Temperatur denke ich an Limetten als dominierende Fruchtnote, doch mit mehr Verweildauer im Glas entwickelt sich doch mehr und mehr ein frischer grüner Apfel, der in der Nase den Ton angibt. Die Zitrusnoten ergänzen seinen Auftritt, ebenso würzige Töne. Und immer mehr Apfel. Dieser Eindruck setzt sich auch im Mund fort, viel gelber Apfel sowie herb-würzige Zitrustöne. Wirkt sensorisch recht trocken. Der Wein hat wenig Fett auf den Rippen, schlanker bis gerade mittlerer Körper – ein kompakter, recht straighter Typ. Leicht vorstehende, gerade am Gaumen etwas spitz-pikant verlaufende Säurestruktur. Mittellanger, apfelwürziger Nachhall, hier ein ganz klein wenig alkoholstark.
In toto bleibt der Eindruck, dass dies eher ein unspektaklärer Wein für heiße Sommertage gewesen wäre – bei herbstlichem Nieselregentemperaturen draußen kann er – gerade als Solist – dagegen nur bedingt Akzente setzen, auch wenn er – wie auch als 2005er – von den steigenden Temparaturen im Glas profitierte (unbedingt: zweistellige Gradzahlen!).
Er dürfte es zwar spielend bis zur nächste Hitzewelle schaffen, an die hohe Qualität seines Vorgängers kommt er aber leider nicht heran, auch nicht: nächsten Sommer!
Eine Stunde in der Karaffe angewärmt, dann offen & über zwei Tage probiert.
Im Fachhandel gekauft, 12,50 Euro, 83-84 Punkte (gut) – bis 2011.