Chateau Leoville Barton St. Julien, 1996
Kompaktes Purpurrot, keine Aufhellungen. Intensiv tabakige Nase mit Lederanklängen und einem komplexen Früchtespiel. Ein ganze Handvoll Wildkirsche, Wachholder und die typischen dunklen Beerenaromen kommen mir in den Sinn. Noch sehr jung, dennoch weich und harmonisch. Im Mund ebenso jungendlich, zeigt aber sein Potential deutlich an. Sehr gute Dichte und Tiefe. Vielschichtige Holzaromen von Zedern, Leder und feinstem Tabak. Die Tannine schon samtweich und abschmolzen, allenfalls im Abgang noch leicht austrocknend. Überaus noble Säue begleitet den Wein über den gesamten Verlauf. Die Frucht agiert wegen seiner Jugendlichkeit noch etwas im Hintergrund, zeigt aber was man sich von einem St.Julien-Klassiker erhofft: Eleganz und Kraft. Eher dunkle Beerenaromen, Holunderbeeren, etwas Kirsch und dazu Halbbitterschokolade und eine leicht speckige Note, die mich ein wenig an Trüffel erinnert. Der betont lange Abgang endet auf einer geschmackvoll eingelegten Kirsche und feinen Holznoten. Ausgezeichnet! Sechs Stunden in der Karaffe, über den Verlauf des Abends immer besser. Der Wein wird vermutlich erst in 2-4 Jahren auf seinem Höhepunkt ankommen.
Vom Fachhandel, 75 Euro, 92+ Punkte (ausgezeichnet), 2014 bis 2030