C. v. Schubert’sche Gutsverwaltung Riesling Maximin Grünhauser Abtsberg Auslese Nr. 23, 2007
Dunkles Strohgelb. In der zurückhaltenden Nase eine scheue Pfirsichfrucht, die von malzig-erdigen, leicht jodigen Tönen und einem Kräutertouch fast überlagert wird. Mittlerer Körper, prägende Steinfrucht. Malzig-kräutrig, dazu feinmineralisch auch im Mund, bevor die Süße mit einer (etwas zu) breiten Welle Raum greift. Erst im letzten Drittel und am Gaumen meldet sich die Säure speichelweckend zu Wort. Die Säure schafft es aber (noch?) nicht, sich gegen die etwas soßenartige Süße (haptisch, nicht geschmacklich) gänzlich durchzusetzen, sie überdeckt die Säure und die leicht jodig-malzige Mineralik noch zu deutlich. Leicht schmelzig und mit etwas feinem Gerbstoff im knapp mittellangen Nachhall.
Konnte mir die Nase durchaus noch gefallen, fällt der Eindruck im Mund indifferent aus. Aktuell ist dies – notiert nach drei Tagen in der geöffneten Flasche – zu sehr von der Süße geprägt. Dadurch wirkt diese Auslese eher rustikal als feintänzelnd. Ich will aber nicht ganz ausschließen, dass man ihr damit nicht gerecht wurde, sie schon nach drei Jahren zu öffnen. Wer diese Auslese im Keller hat, sollte sich daher im Zweifel in Geduld üben. Time will tell…
Im Fachhandel gekauft, 13 Euro (0,375), 84+ Punkte (gut), ab 2014