Stonestreet Chardonnay „Broken Road“ Alexander Valley, 2004
Pures Gold im Glas. In der Nase viel weiches Holz, Kaffee, Nougat, leicht ranzige Buttertöne. Ein zweifellos sehr kraftvoller Wein, schön angereift, mit viel Fruchtsüße, die aber durch eine kühle mineralische Note im Zaum gehalten wird. Hochreifer gelber Apfel, Birnenkompott, Nüsse und getrocknete Provence-Kräuter. Leichter Alkoholstich.
Im Mund überraschend trocken. Eine kräftige Säure sorgt für einen bemerkenswerten Gegensatz zur recht weichen, gereiften Nase und auch zu den im Mund spürbaren Reifetönen. Sehr schöne Struktur. Wieder birnig-nussige Fruchtnoten. So ganz möchte sich dieser Wein nicht öffnen – viel Kraft an allen Enden, kontrastierende Elemente, aber die Aromen am Gaumen könnten einen Tick vielfältiger sein, um diese Struktur vollständig auszufüllen. Kein Schmeichler, das steht fest. Im Abgang bleibt leider eine deutliche Bitternote vom Alkohol stehen, ein Blick auf’s Etikett (bis hierhin bewusst vermieden) deckt auf: 14,5%.
Ich mag die Nase sehr. Sie vereint Kraft und Eleganz, geht keineswegs in die Breite. Im Mund kann er die Erwartungen, die die Nase weckt, nicht ganz erfüllen, und der Alkoholtouch führt zu leichten Abzügen. Definitiv ein Essenswein.
Aus dem Fachhandel, 45,70 USD, 88 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2012