Heymann-Löwenstein Riesling Hatzenporter Kirchberg, 2009

Heymann-Löwenstein Riesling Hatzenporter Kirchberg, 2009

Eine Weinprobe vorzubereiten, dies macht im Allgemeinen eine Menge Spaß – und im Besonderen nun nicht weniger, jedenfalls wenn diese sich mit Weinen aus dem Hause Heymann-Löwenstein beschäftigen wird… Und damit man nicht im Blindflug Weine anstellt, sollte man eines tun: hier und da gezielt vorprobieren. Allein deshalb wurde diese Flasche entkorkt – mit vollem Bewußtsein, dass dies viel zu früh ist… aber, alles für den guten Zweck!

Während Uhlen B 2009 noch extrem jugendlich, ja fast noch abweisend war und deshalb auch aktuell auf keinen Fall geöffnet werden sollte, zeigt dieser Kirchberg nach nicht weniger als vier Tagen in der geöffneten Flasche endlich gut erkennbare Konturen… und nach sechs Tagen dann gefiel er mir noch etwas besser!

Die Nase ist noch erkennbar primärfruchtig, mit Zitrus- und Rauchnoten versehen, heller Tabak, auch Anklänge an Kardamon meine ich zu erkennen. Die Nase ist kräftig, bietet eine ansprechende, leicht „kristalline Spannung“ und eine ordentliche Tiefe. Im Mund eröffnet der Wein in der ersten Hälfte zunächst recht ruhig, mit einem weichen Mundgefühl, dass durch die Restsüße und seine leichte Tabakigkeit noch verstärkt erscheint. Noch unentwickelt, derzeit auch noch nicht genügend fokussiert, der Zucker steht etwas vor. Deutlich Kräuter. In der zweiten Hälfte packt die Säure kräftig zu, flankiert von einem leicht schärfenden Mineral und Grapefruittönen. Im Nachhall bietet der Kirchberg dann eine ansprechende kräutrige Zitrusfrucht (Zitrone und Grapefruit) und einen leichten Tonic-Water-Geschmack; mineralisch; etwas Schmelz und ein unaufdringlicher Gerbstoff im mittellangen Nachhall.

Mir gefallen die Anlagen vor allem in der Nase sehr gut, allein für die Eindrücke im Mund frage ich mich, ob der Wein mit Reife tiefer erscheinen wird (und aufgrund der Versuchsanordnung: bis zum Sommer 2011?). Hier konnte er mich bislang noch nicht gänzlich überzeugen, aber wie gesagt: er ist noch sehr jung… bis zur Probe ist es jedenfalls noch ein gutes halbes Jahr – und Auswahl an tollen (reiferen) Weinen hätte es ja genug im Hause Heymann-Löwenstein.

Im Fachhandel gekauft, 18 Euro, 86+ Punkte (sehr gut), ab Mitte 2011+

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