Fanti San Felippo Brunello di Montalcino, 2004

Fanti San Felippo Brunello di Montalcino, 2004

Blickdichtes Purpurrot. In der ausdifferenzierten Nase Schwarzkirsche, etwas Brombeere, schön ummalt von animierenden Düften dunkler Schokolade und Krokant. Die Frucht wirkt in der Nase wohltuend kühl und ätherisch, was dem Wein eine angenehme Frische gibt. Erst mit mehr Luft entwickeln sich speckige Noten, die noch eine weitere Dimension hinzugeben. Leider kann die schichtenreife Nase die alkoholische Nuancen nicht ganz bedecken, es bleibt aber wohltuend vielfältig und sehr ansprechend.

Nach dem ersten Schluck macht sich die Gewissheit breit, dass dieser Sangiovese gerade erst in seiner ersten, gereiften Trinkphase angekommen ist: Vollmundiger, dicht gepackter Auftakt, klar und kühl die pralle Kirschfrucht, etwas würziges Lorbeerblatt. Eine schön eingebundene markante Säure, die wunderbar gegen die satte Frucht steht. Letztere wirkt wieder ätherisch kühl. Trockener Stil. Eine faszinierend klare und volle Frucht, die erst zum Gaumen hin von schmelzigen Schokotönen umspielt wird. Die Frucht wird gestützt durch noch kräftiges, aber feinporiges Tannin, dass sich bis in den deutlich mittellangen Nachhall (noch: leicht trocknend) fortträgt. Auch hier schwingen Noten der Kirschfrucht und Schokolade gelungen nach.

Ein wirklich ansprechender, modern erscheinender, aber keinesfalls „gemacht“ wirkender Wein.

Offen verkostet, zwei Stunden dekantiert.

Im Fachhandel gekauft, 34 EUR, 90-91 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2016

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