Weingut Mosbacher Riesling Forster Ungeheuer GG, 2003
Helles goldgelb. Dieses Ungeheuer hat eine kraftvolle, zugleich charmante Nase mit Eindrücken von gelbem Apfel und kandierter Orangenfrucht. Die Nase wirkt recht komplex und vermittelt schon im ersten Eindruck etwas mineralisch-kristalines. Begleitet von einer feinen Nussaromatik weist dieser Riesling im 10. Lebensjahr keinerlei Reifetöne auf.
Ein Antrunk voller Kraft. Etwas üppig-lasziv ist dieser Auftritt, die kandierten Apfel und Orangenaromen füllen den Mund. Balancierend steht hiergegen ein strenger und fester Mineralkern, der dem Wein Festigkeit und Souveränität gibt. Die Säure ist sehr feinporig, hier zollt der Wein dem Hitzejahr etwas Tribut. Nur moderate Reifearomatik, die Frucht bleibt saftig, ohne banal zu wirken. Noch immer ist der Restzuckereindruck vernehmbar, der den Wein etwas ausbremst. Zum Gaumen hin lebt ein merkliches Tonic-Water-Bitterl auf, dies wirkt animierend. Mittellanges, sehr druckvolles Finale.
Irgendwie gelingt dem Wein der Drahtseilakt zwischen enormer Kraft und dem Restzucker dennoch nicht in voller Überzeugung. Ein sehr guter Wein bleibt es trotzdem – in anderen Jahren kann diese Lage bei Mosbacher aber mehr.
Ab Hof gekauft, 20 Euro, 88 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2015