Kloster Eberbach Riesling Kabinett trocken Rauenthaler Baiken „Crescentia“, 2010
Der trockene 2010er-Kabinett aus dem Baiken präsentiert eine mineralisch-pikante Nase nach Gummi, nassem Schiefer und weißem Rauch. Obwohl mineralisch geprägt, zeigt er eine für den Baiken typische reife Pfirsichfrucht, bleibt jedoch elegant und feinsinnig mit schön verwobenen Botrytis-Anklängen. Am Gaumen von betont mittlerem Körper, der Antrunk saftig, mit fleischiger, recht reifer Steinfrucht, daneben honigsüßen Anklängen, packende, steinwürzige Mineralik, von Anbeginn greift die jahrgangstypische Säure in den Gaumen und macht den Wein fordernd, gleichzeitig frisch und animierend zu trinken, wirkt vom Extrakt eher wie eine trockene Auslese, hat mit einem Kabinett nichts zu tun, was für ein Zug am Gaumen, noch sehr jung und unwirsch, sehr jugendlich, bricht hinten etwas ab. Die fehlende Länge könnte der Jugend geschuldet sein. Ich bin ziemlich überrascht von dem Wein. Bilnd angestellt in einer GG-Probe würde er nicht gewinnen, aber auch nicht sofort abfallen, ob seiner Dichte und aromatischen Konzentration. Der Wein zeigt auf jeden Fall das Potential der Lage und für gut 10 Euro bekommt man hier mächtig viel Wein ins Glas. Entwicklung bleibt abzuwarten.
Vom Weingut, 10 Euro, 87+ Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2020