Pierre Gimonnet & Fils Cuvée Gastronome 1er Cru Blanc de Blancs, 2008
Ja, 2008er-Jahrgangschampangner schon heute zu trinken ist eine Sünde, aber die Neugier trieb eines Abends im Sommer 2013 den Korken aus diesem Gimonnet. Es kam in den kommenden drei Tagen nie ein Moment der Reue auf. Duftet wie der aufkommende Frühling, frisch, vital und jugendlich, weiße Blütenblätter, ätherische Noten, die an Minze erinnern und Mandelsplitter, dahinter Abrieb von der Zitrone und infantile Steinfrüchte, wow – hätte ich, zugeben als Blinder bei Champagner, nicht als solcher erkannt, einfach weil er jede übliche Champus-Aromatik vermissen lässt, andere würden sagen zum Glück vermeidet. Am Gaumen überraschend mineralisch geprägt, heller Kalkstein, aber auch erneut Blüten und frische Kräuter, wirkt noch sehr verschlossen, dadurch aber auch herrlich kompakt, straff am Gaumen, die Mineralik beisst sich über den Verlauf immer hinein. Über den gesamten Verlauf ist ihm zwar seine Dichte, in From einer feinen Cremigkeit anzumerken und sein Körper halten ihn fern von zu großer Schlankheit, dennoch ist es derzeit ein überaus frischer, animierend zu trinkender Champagner, dem seine 7g Dosage kaum anzumerken sind, sein Finish hat mittlere Länge und feines Spiel. Die heute nur mittlere Tiefe könnte in den Jahren der Reife zunehmen.
Vom Fachhandel, ca. 30 Euro, 90+ Punkte, jetzt bis 2020