Weingut Bernhard Huber Spätburgunder, 2010
Dem Glas entströmt ein kräftiges Bukett nach rotbeerigen Früchten von deutlichen Eichenfaßaromen ummantelt. Die Früchte erinnern mich an sehr reife Aprikosen, Erdbeeren und Himbeeren, dahinter ein Hauch Dosenananas, durchaus ansprechend verbunden mit einer Melange aus Bittermandeln und Gewürzkräuter ala Pfeffer und auch etwas Zimt. Für den einfachen Gutwein überraschend vielschichtig und wechselhaft, nur weniger Holzwürze dürfte es sein. Am Gaumen von knapp kräftigem Körper, fruchtig-würziger Auftakt, die Säure sorgt für Frische und Leben, im weiteren Verlauf nehmen die flüchtigen Polyphenole deutlich zu, man schmeckt verbranntes Holz, Grillaromen, pflanzliche Anklänge (nicht grün), die anfängliche Süße kann der Wein dadurch nicht ganz durchhalten, er verliert ein klein wenig an Balance und Volumen, dafür wirkt er frisch, die Tannine herb ohne trocknend zu wirken, das Holz übernimmt die Fülle und trägt ein Stückweit aromatisch den Wein bis ins mittlere Finale hinein. Insgesamt aber ein sehr gut gelungener Basiswein, der selbst anspruchsvollen Gaumen, insbesondere zum Essen, ein ansprechender Begleiter sein kann. Für 12 Euro bekommt man hier einen sehr guten, erkennbar deutschen Spätburgunder mit beginnendem Spiel ins Glas.