Johann Topf Sauvignon blanc Hasel, 2007
Das Weingut Johann Topf steht in erster Linie für Riesling und Grüner Veltliner, die vor allem aus den legendären Lagen Heiligenstein und Wechselberg zu gefallen wissen. Der Ried Hasel ist eher so etwas wie eine Großlage. Im Mittelteil in sonniger Südausrichtung direkt zur Donau hin hat Hans Topf einige Rebzeilen Chardonnay und Sauvignon blanc stehen, die dann als Reserve-Weine ins Barrique gelegt werden. Hier nun der Sauvignon blanc in einer gereiften Flasche.
Im Glas ein schönes helles Gold mit weißen Reflexen. Die Nase lässt an vieles denken, aber nicht an Sauvignon blanc. Zuerst ein schwelgerisch buttriger Duft, eine schöne weiche Holznote, Buttertoffee und Röstbrot, dazu Zitronen und tabakige Anklänge. Das Bukett ist vom Holz geprägt, das aber gut integriert ist. Zusammen mit der Kräuterigkeit und Röstigkeit wirkt das lecker und raffiniert.
Im Antrunk setzt sich das genau so fort. Der Wein ist überraschend trocken, die Aromatik ist buttrig, herb, tabakig und bietet herbe Zitrusaromen, ein Mix aus saftiger, dunkler Blutorange, Limette und kandierter Zitrone. Weiter hinten wird die Frucht dann fetter, die Zitrusnoten weichen. Der Abgang ist richtig lang und bleibt mit konzentriertem Extrakt auf einer mürben Birne und einer leichten torfig salzigen Frische stehen. Die Säure ist weich, aber zusammen mit den Gerbstoffen durchaus trinkanimierend.
Die Stilistik ist eindeutig: Das hier ist ein leckerer, trockener, kräftiger Reserve aus dem Barrique. Dabei bleibt der Wein aber relativ schlank und elegant, wenn auch der Alkohol hinten etwas wärmend wirkt. Ein guter Essenswein, etwa für Fisch aus der Salzkruste oder noch besser mit kräuterig-zitronig gewürzten Meeresfrüchten. Ich komme bei dem Wein ins Grübeln. Ganz am Anfang ist mir das etwas schlank und zu sehr auf Holz gebaut, im weiteren Verlauf gewinnt der Wein dann aber enorm dazu, hinten tickt dann der Alkohol etwas hoch. Ist das nun zu jung oder zu alt? Einen wirklich optimalen Trinkzeitpunkt wird es wohl nie gegeben haben. Insgesamt hinterlässt der Wein einen sehr guten Eindruck, wirkt aber trotzdem nicht ganz rund.
Im Fachhandel für 17,50 Euro gekauft, 89 Punkte (sehr gut), am besten jetzt trinken