Weingut Tegernseerhof Riesling Steiner Pfaffenberg Kremstal, 2008

Weingut Tegernseerhof Riesling Steiner Pfaffenberg Kremstal, 2008

Tegernseerhof Pfaffenberg, 2008 1 (100 von 1)Ein Wein aus einer Lage, die es meines Wissens nun nicht mehr geben darf, denn mittlerweile ist man Mitglied bei der Vineau Wachau und als Folge daraus müssen alle Weine aus Lagen der Wachau stammen und der Pfaffenberg liegt eben einen Steinwurf davon entfernt. Bei meinem Besuch in 2009 hatte ich zugegenermaßen doch meine Probleme mit dem Wein, er wirkte auf mich karg und wenig inspirierend. Auf gutes Zureden wanderten trotzdem zwei Flaschen in meinen Weinkeller. Zum Glück, wie sich nun herausstellte.

Die Notiz stammt von den Eindrücken am zweiten Tag, denn erst dann hatte sich dieser Riesling geöffnet. Er duftet markant nach Feuerstein, Brotrinde und Thunfischöl, geht eine harmonische Verbinung zu gewachsten grünen Äpfeln, Honig und Marillen ein, aber die bekannte würzige Mineralität von den Urgesteinsboden ist vorherrschend. Am Gaumen von mittlerer Dichte, sehr sauberer Auftakt mit tiefer und vielschichter Aromatik, ein Cuvee aus Frucht und Mineralität, die Frucht reif, gelbfleischig und apfelig, die Mineralität röstig, würzig und balsamisch, ein Charakterkopf, die Säure springt wie ein Gummiball agil umher, große Trinkfreude, sehr langer Nachhall nach Karamell, Brioche und kandierten Zitrusfrüchten. Ein überaus hochwertiger, etwas freakiger Riesling, der unverdientermaßen aufgrund einer Formalität aussortiert werden musste. Der neue Pächter dieser Parzelle darf sich freuen.

Vom Weingut, 14 Euro, 91 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2020

Tegernseerhof Pfaffenberg, 2008 2 (100 von 1)

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