Paul Bara Brut Grand Rosé Champagner, N.V.
Ich bekenne mich ohne jede Einschränkung zu Rose-Champagner, gerne auch mit Dosage im Modus saftig, fruchtig, charmant und einfach lecker. Wobei ich mich immer wieder wundere, warum gerade dieser Champus-Typ als Apperativgetränk bei zahlreichen Damen so gut angekommt, denn nach meiner Erfahrung bringt die Pinot Noir-Traube nicht gerade den Charme in den Champagner, da ist dann doch eher der Chardonnay zuständig. Trotz seiner rotbeerigen Früchte, sorgen Phenole und Tannine des Pinot für einen herb-würzigen Charakter. Aber vielleicht ist ja einfach diese herrliche Farbe, wie man auf dem Bild gut erkennen kann.
Dieser Bara duftet zu Beginn recht verhalten nach Walderdbeeren und reifen Schwarzkirschen, dahinter eine herbe Würze, nicht sehr komplex oder tief, aber balanciert und noch sehr jugendlich, ohne jede Hefenote. Am Gaumen ebenso klar auf der fruchtigen Seite, eine ansprechende Mischung aus Himbeeren und kandierten Kirschen, wirkt sehr animierend, die Perlung ausgesprochen feinporig, die Säure begleitet die Frucht recht unaufgeregt, aber gewogen durch den Verlauf, ein ausgewogener, ja harmonischer Champagner, der ohne jede Anstrengung jederzeit genossen werden kann, eine herbe Würze bewahrt ihn davor ein wenig einfältig zu wirken, die Gerbstoffe sind schmeckbar, halten sich jedoch sehr dezent im Hintergrund, mineralische Anklänge nach Kreide im mittelangen Nachhall, samt einer frischen Kirschnote, die zum Ende hochkickt. Einfach lecker.
Vom Weingut, ca. 25 Euro, 87 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2019