Domaine de Beaurenard Cuveé „Boisrenard“, 2004
Dieser Chateauneuf du Pape, die Spitzencuvée der Domaine, entstammt aus 70 bis 100 Jahre alten Reben, er wurde ohne Fitration und Schönung für 18 Monate ins Holz gegeben. Das Resultat ist ein sehr gut gelungener Chateauneuf mit hoher Gebietstypitzität, aber ohne rosinige Überreife…
In der Nase ein dicht gepacktes Kräuterbündel, Zigarrenkiste, dunkle Früchte, ummantelt mit Herrenschokolade, mit viel Luft etwas Pumpernickel. Trotz 14,5 % Alkohol kein nennenswerter nasaler Alkohol.
Struktiert und kräftig im Antrunk, viel Schokoladenschmelz, rote und schwaren Beeren (Johannisbeere, Brombeere), die Kräuter etwas weniger pronounziert als in der Nase, reife Extraktsüße, aber kein rosiniger Rumtopf. Verhaltene, erste Reifearomen nach Waldboden. Die frische Säure balanciert den Wein, schön gefällt mir auch der mineralische Kern dieses Weines.
Frisch aus der Flasche ist das Tannin noch (zu) kräftig, braucht jedenfalls aber Essensbegleitung – der Rest der Flasche gefiel mir drei Tage später weitaus besser, denn das Tannine rundete sich mit weiterr Belüftun vernehmbar. Trotz dieser Entwicklung an der Luft ist der Wein als voll trinkreif zu bezeichnen – wer ihn in 2015 trinken möchte, sollte die Flasche 12 Stunden vorher doppelt dekantieren. Oder einen guten Rest für den Folgeabend reservieren. Nachfolgende Bewertung ist vom ersten Abend.
Aus dem Fachhandel, ca. 40 Euro, 88 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2018