Weingut Emrich-Schönleber Riesling Monzinger Frühlingsplätzchen Großes Gewächs, 2007
Der Jahrgang 2007 ist sicherlich kein sonderlich großes Jahr für den Riesling. Ausnahme könnte jedoch die Nahe sein, denn die Großen Gewächse präsentieren sich derzeit auf ausgezeichneten Niveau. Bereits auf unserer Jahrgangsverkostung vor ziemlich genau einem Jahr (Weiterlesen →), gefielen uns die Nahe-Weine mit Abstand am besten. An der Spitze damals die beiden Weine aus dem Halenberg von Emrich-Schönleber und Schäfer-Fröhlich. Beide tief, komplex und jugendlich mit noch viel Zukunft und vielleicht mit weiterem Entwicklungspotential. Aus meiner Sicht ist aber jetzt ein guter Zeitpunkt seine Flaschen zu öffnen und nach acht Jahren Reifeentwicklung ein wahres großes Gewächs zu erleben. Dies gilt ebenfalls uneingeschränkt für das Monzinger Frühlingsplätzchen von Schönleber.
Trotz der langen Reife ein immer noch helles, blasses Goldgelb. Das Bukett mineralisch geprägt, gemahlener Stein, flintiger Einschlag, ätherische Noten, durchzogen von Anklängen von Weinbergspfirsich und Zitrusfrüchte, pflanzliche Noten und immer wieder erahne ich Tabaknoten, subtil, feinsinnung und absolut reintönnig. Am Gaumen durchaus dicht, ohne jede Breite, vom Alkohol nichts zu spüren. Der Antrunk saftig, mit einer leicht herben Kräuterwürze, dazu saftige Steinfrüchte, Grapefruit, dazu eine feste steinwürzige Mineralität, herrlich lebendiges Säurespiel, wirkt im weiteren Verlauf immer schlanker und fokussierter, großer Trinkfluss, die Gerbstoffe rauen noch leicht den Gaumen auf, ja, der Wein wirkt noch nicht gänzlich entwickelt, zeigt aber sein Potential an, sehr nachhaltig und hinten zeigen sich immer weitere Facetten, immer wieder Noten von Tabak, Steinsalz und kühlende Aromen, die Restsüße ist wahrnehmbar, aber aufgrund seines festen mineralischen Fundament wirkt er trockener, als er vermutlich ist, sehr langer, feinsinniger und komplexer Nachhall. Schlichtweg ausgezeichnet.
Vom Fachhandel, 26 Euro, 93 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2022