Pierre Frick Pinot Noir, 2002
Im Glas ein schimmerndes, helles Ziegelrot mit orangen Reflexen, trüb, ungefiltert. In der Nase ein ganz leichter spontanvergorener Schwefelton, dahinter eine intensive fruchtig-würzige Nase mit roten Beeren, Kirschen und Süßholz, etwas harzig. Ausdrucksstark und sortenrein. Im Mund geht es einmal quer durch den Garten roter süßreifer Früchte — vor allem Himbeeren, hellrote Kirschen, auch etwas Hagebutte. Unerwartet deutliche, dunkle, fruchtig-traubige Tannine mit einem Aromaanklang von Traubenkernen und -stilen aus der Maischegärung. Die Gerbstoffe sind noch ein wenig adstringierend, aber zusammen mit der frischen Säure und der üppigen Frucht gut eingebunden — hier liegt noch Potenzial für ein paar weitere Jahre. Ebenfalls erfreulich ist der für verträgliche 12,5 Prozent überraschend kraftvolle Körper. Insgesamt ein einfacher, üppiger, naturbelassener Pinot Noir, mit Altholz in der Struktur, aber nicht im Aroma. Pierre Frick spielt auch im Pinot Noir eine typische puristische Stilistik aus, die Frucht seiner Weine möglichst unverfälscht zum Audruck zu bringen. Ein Hochpunkter für einen einfachen Pinot Noir — enorm gutes Preis-Genuss-Verhältnis und gute Gelegenheit, sich in die unterschätzten fruchtigen Elsässer Pinot Noirs hineinzutrinken.
Vom Weingut, 8,30 Euro, 86 Punkte (sehr gut), bis 2009