Bodegas Alvaro Palacios „Les Terrasses“ Priorat, 1999

Bodegas Alvaro Palacios „Les Terrasses“ Priorat, 1999

1999-APTDas im Jahre 1989 gegründete Weingut „Bodegas Alvaro Palacios“ befindet sich in der katalonischen Gemeine Gratallops, im Zentrum des bergigen Anbaugebiets Priorato (D.O.Ca.). Seine praktische Ausbildung erhielt der umtriebige studierte Önologe Palacios bei Chateau Petrus, eine weitere Station ging dann ins Napa Valley. Bekannt, zwischenzeitlich wohl auch berühmt, wurde der Winzer durch seine inzwischen als Kultweine gefeierten Weinschöpfungen „L’Ermita“ und „Finca Dofi“. Während diese Weine aus weingutseigenen Trauben bereitet werden, stammt der „Les Terrasses“ aus überwiegend zugekauften Trauben, die der Winemaker dann nach seinen Vorstellungen ausbaut. Dies hat zur Folge, dass sowohl die Zusammensetzung der Cuvée als auch deren Güte von Jahrgang zu Jahrgang durchaus unterschiedlich sind. Während der 1999er als Cuveé von Carineña (ca. 50 %), Garnacha Tinta (ca. 40 %, auch bekannt unter seiner französichen Bezeichnung Grenache) und einem Zehntel Cabernet Sauvignon auf die Flasche ging, wurden in jüngeren Jahrgängen (ab 2004) mitunter auch Syrah zugesetzt. Gemeinsam ist den Jahrgängen hingegen, dass die Weine für ein Jahr in französische Eichenfässer wandern.

Brilliantes, dunkles Purpurrot mit leichten Aufhellungen zum Rand hin. Aus der frisch geöffneteten Flasche entströmen Noten von überreifen Früchten, etwas portige Töne, aber ohne Süße, mit mehr Luft wird der Wein differenzierter mit Kirschsaft, Zwetschgen, nassem Laub, balsamischen Noten, kaltem schwarzen Tee und feinen Schokoanklänge. Auch süßliche Vanille drückt aus dem Glas, um sich neben dem (aber allein in der Nase) präsenten Alkohol zu platzieren. Im Mund ungemein geschliffen, seidiger Antrunk, dennoch vollmundig, wieder Kirschsaft, schmelziger Nougat, leicht kräutrig, Eichenholz. Der Wein wirkt trotz seiner 3,6 g/l Restzucker überhaupt nicht süßlich, denn der Restzucker wird durch eine lebendige Säure gepuffert. Eine seidige, geschliffene Tanninstruktur begleitet den langen und harmonischen Abgang. Der Wein hat sein schönstes Trinkfenster erreicht, länger zu warten lohnt wohl kaum. Offen verkostet, undekantiert.

Im Fachhandel, 18 Euro (im Jahr 2003), 90 Punkte (ausgezeichnet), bis 2010 trinken

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