Siener Riesling Vom Rotliegenden QbA, 2007
Vom Weingut Siener aus Birkweiler war hier schon desöfteren die Rede, und es wird dies wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Der heutige Riesling kommt aus der „Terroir“-Linie des Gutes, dabei handelt es sich um Rieslinge aus drei verschiedenen Bodenformationen des Kastanienbuschs: Kalkmergel, Buntsandstein und eben Rotliegendes. Die Weine vom Rotliegenden brauchen gewöhnlich (und nicht nur bei Siener) am längsten, bevor sie sich zugänglich zeigen, außerdem sind sie bei diesem Weingut meist knochentrocken ausgebaut. So auch dieser hier: 1,3g Restzucker bei 8g Säure, das kann man durchaus als trocken bezeichnen. Weißgolden im Glas. In der Nase Kräuter, eine feste Mineralik, Zitrus, Bergamotte und eine ganz leicht gemüsige Note, umrahmt von einer angedeuteten Cremigkeit; durchaus Tiefe. Im Mund – wie angesagt – gnadenlos trocken. Der Wein hat sich schon beruhigt, wie im Glas, so ist auch auf der Zunge keine Kohlensäure mehr erkennbar. Die Säure kräftig und sehr klar, Limone, wieder Bergamotte und Kräuter und eine Spur Tabak, auch am Gaumen beweist der Wein Substanz. Der Abgang hat eine gewisse Länge, allerdings passiert dabei nichts wirklich neues mehr. In seiner Eigenart sicher nicht jedermanns Geschmack, aber auf jeden Fall ein spannender Riesling mit schöner Struktur, deren Ecken und Kanten sich wohl noch ein wenig abschleifen werden. Zwei Stunden belüftet.
Vom Weingut, 7,50 Euro, 84+ Punkte (gut), 2010 bis 2011