Bruno Giacosa Barolo Falletto di Serralunga d´Alba, 1993
Granatrot mit ziegelroten Reflexen, was – da der Wein blind ins Glas kam – auf einen deutlich gereiften Jahrgang schliessen ließ. Dass es sich hierbei um einen Piemonteser handelte, konnte der Wein jedoch nicht lange verbergen, zu typisch war doch sein Auftritt.
Ansätze von Komplexität zeigend in der rotfruchtigen Nase (Sauerkirsch und Hagebutte), präsentiert der Wein dann auch leicht grün-vegetabile Töne, etwas Rose, Rosenstengel, deutlich etwas Leder und eine Spur Lösungsmittel, die sich mit weiterem Schwenken im Glas aber großteils verflüchtigt. Macht im Glas, nachdem er gut 2 Stunden zuvor in die Karaffe ging, noch einmal merklich auf und zeigt dann einen Hauch dunkle Bitterschokolade in der Nase. Eher schlanker Körper, präzise im Mund, rotfruchig, kompakt, ledrig, die vitale Säure ist eine Spur schärfend, etwas Bittermandel, leicht trocknendes, präsentes Tannin. Mittellanger Abgang, in dem die rotfruchtigen Töne ein ansprechendes Gesamtbild mit dem immer noch kräftigen Tannin bilden.
Diesen Wein, so er denn noch in den Kellern schlummert, kann man nun ohne Bedenken austrinken, vielleicht wäre er vor 2-3 Jahren auch noch etwas schöner gewesen; ich sehe ihn derzeit aber noch als ansprechenden Speisenbegleiter zu hellem Fleisch. 2 Stunden dekantiert, blind im Rahmen unserer „Blogg-Redaktionssitzung“ verkostet. Es soll ja Spass machen…
In den 90ern für ca. 70 DM erworben, 88 Punkte (sehr gut), jetzt trinken