Finca Allende „Allende“ D.O.Ca. Rioja, 2001

Finca Allende „Allende“ D.O.Ca. Rioja, 2001

2001-FAADunkles, undurchsichtiges Schwarzrot ohne Aufhellungen. In der zunächst nur verhaltenen, erst mit mehr Luft dann expressiver werdenden Nase finden sich eher rotfruchtige Noten, rote Johannisbeere ist hier sehr deutlich, dazu ein leichter Schwarzbrotton, recht kühler Stil mit erdigen und kräutrigen Noten, etwas Wachholderbeere. Die dreizehnmonatige Lagerung in neuen Barriques hat der Wein gut verkraftet, die angenehm eingebundenen Holznoten erinnern an Bitterschokolade und Edelhölzer, nicht laut, sondern in einem ernsthaften und unaufdringlichen Stil. Im Antrunk bei mittlerer Dichte seidig, mit säuerlicher Johannisbeere, Herzkirschen, wieder Kräutertöne. Der Wein hat, wenn man genau hineinschmeckt, eine feine Extraktsüße, die aber dank der sehr frischen Säure gänzlich weggepuffert wird. Trinkig. Allein am Gaumen ist der Wein etwas enttäuschend, fällt er hier doch recht merklich ab und verliert sich in verhalten würzigen und rotfruchtigen Eindrücken, die aber von trocknendem Tannin (zu) schnell überlagert werden.

Insgesamt ein ansprechender Rioja der eher modernen Machart, übrigens ein sortenreiner Tempranillo, der als Essensbegleiter zu Lammfilet gut harmonierte. Der Wein hat volle Trinkreife und dürfte mit weiterer Lagerung nicht mehr schöner werden. Offen und undekantiert über zwei Abende getrunken (eine Belüftung von einer Stunde in der Karaffe sollte ihm aber nicht schaden).

Im Fachhandel gekauft, 15,80 Euro, 85 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2010 trinken

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