Marc Kreydenweiss Riesling Kastelberg Grand Cru, 2004

Marc Kreydenweiss Riesling Kastelberg Grand Cru, 2004

Kräftiges Bernsteingelb mit altgoldenen Reflexen. Bereits die Farbe macht deutlich, wo wir uns befinden. In der Nase die typisch feinen und eleganten oxidativen Noten dieses Spitzengewächses von Kreydenweiss. Viel mürber Apfel, medizinale Töne, fast salzige Mineralität, Wachs- und Brotnoten und vielfältige Kräuteraromen runden die komplexe Nase ab. Großes Kino. Im Mund wirkt der Wein ein Stück weiter im Vergleich zu der letzten Verkostung im April 2008. Nun deutlich offener, überaus saftig und animierend. Tolle kräuterige Mineralität, aber heute viel fruchtiger nach reifen Äpfeln und feinen Honignoten ohne jegliche Süße. Die Säure hat Kraft und Spiel, sie ist perfekt eingebunden. Tolle Tiefe, kompakte Struktur und einen hohen Wiedererkennungswert zeichnet diesen Grand Cru aus. Enorm langer Abgang, sehr trocken, kaum Frucht, aber dafür eine Menge Kräuter, heftig viel Mineralik und eine einmalige Melange aus Jod- und oxidativen Noten. Ein großer Elsässer mit nur 12,5% Alkohol in ausgezeichnetem Zustand, den ich trotz aller Begeisterung ein bis zwei Punkte hinter dem 2005er sehe. Aber es ist mir fast peinlich, hier noch rumzumeckern. Nun, der Winzer ist selbst schuld, wenn er im darauf folgenden Jahr noch einen drauf legt. Zu Hause zum Kalb offen verkostet. Drei Stunden mit großem Gewinn in der Karaffe.

Vom Weingut, 32,60 Euro, 93 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2012

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