Domaine du Moulin Cheverny blanc „La Bodice“, 2005

Domaine du Moulin Cheverny blanc „La Bodice“, 2005

Animiert durch die ansprechende Verkostung des Domaine du Moulin Cheverny blanc, trieb es mich kürzlich zum Weinhändler meines Vertrauens, um der Domaine mal genauer auf den Grund zu gehen. Nach Hause brachte ich unter anderem dieses Lagengewächs aus Sauvignon blanc und Chardonnay aus demselben Jahrgang wie der Wein aus der Verkostung kürzlich.

Im Glas ein helles, leicht trübes Strohgelb mit hellgrünen Reflexen. In der Nase erst mal Holz, frisch gehobelte Bretter, willkommen im Sägewerk, mehr und mehr dringen weitere Aromen aus dem Glas, zum Vorschein kommt ein ganzes Regal an duftigen Küchenkräutern und dazu eine grasige, jodige Mineralität, wie auf einer Salzwiese am Meer. Dann im Mund zuerst eine packende, ganz frische Säure, gleich dahinter wunderschönstes, dichtes Extrakt mit etwas grünem Steinobst, noch mehr aber wieder grüne Kräuter und ein würzige Mischung aus Kräutersalzen. Weiter hinten dringen dann auch die butterigen Noten des Chardonnay hindurch und machen Platz für eine ganz lange torfige Mineralität. Der lange Abgang wird auch von den Gerbstoffe getragen, die noch etwas trocknen.

Sollte man nicht wissen, aus welchem Weinregal man ihn gekauft hat, könnte man meinen, er stammt aus Irland oder Schottland. Wie bei der Verkostung des einfacheren Cheverny blanc drängt sich auch hier der Islay-Whiskey-Vergleich auf mit einer leichten Süße und der charakteristischen Torfnote. Der Wein lässt sich bereits sehr gut trinken, die Holznote ist aber noch sehr präsent. Der Wein bringt zudem alles dafür mit, um noch weitere drei, vier oder mehr Jahre zu lagern. Eine Flasche habe ich noch, die verschwindet erstmal im Keller. Für alle, die sich auch gern mal jenseits der breiten Weinpfade aufhalten, ist dieser Wein eine echte Empfehlung. Wirklich spannend, was Sauvignon blanc so kann. Richtig gut geht dieser Wein zum Essen, vor allem bei Garnelen oder gegrilltem Fisch. Zwei Stunden dekantiert und offen verkostet.

Aus dem Fachhandel, 11,80 Euro, 89 Punkte (sehr gut), 2010-2015

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