Ratzenberger Riesling Spätlese trocken Steeger St. Jost, 2006
Im Glas ein helles Strohgelb. In der Nase eine gut definierte, cremige, fast sahnige Pfirsichfrucht, etwas grüne Kräuter, mineralischer Nachhall, aromatisch, dabei aber kühl und ätherisch wirkend. Die Nase ist leicht süßlich, wirkt konzentriert, die Mineralität ist kompakt, sie lässt an ein Großes Gewächs denken. Ganz leicht hindurch schimmert eine leichte Botrytisnote.
Im Mund reife Früchte, eine etwas dickliche Textur, viel zum Glück auch von der Säure. Dann kommt das volle Paket, wieder Pfirsich, doch auch Pistazien, weißer Nougat, Torrone, wieder diese Sahnigkeit, gut dazu passt die Zuckerspitze, die sich aber gut einfügt.
Tja, das also ist eine trockene Spätlese. So richtig trocken scheint sie mir nicht, auch wirkt sie ganz schön konzentriert und sogar ein bisschen fett. Aber mir egal, was ich hier im Glas habe, ist auf jeden Fall saugut. In der offenen Flasche zwei Stunden belüftet, offen verkostet, am besten bei etwa 12-14 Grad trinken, kälter hält sich die schöne Aromatik zurück, wärmer werden Säure und Mineralität dann doch recht dominant.
Vom Weingut, 9,20 Euro, 86 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2012