Georg Mosbacher Riesling Forster Ungeheuer Großes Gewächs, 2003

Georg Mosbacher Riesling Forster Ungeheuer Großes Gewächs, 2003

2003 war wahrlich kein großes Jahr in der Pfalz. Doch die Weine entwickeln sich besser als ursprünglich erwartet und immer wieder werden gerade die großen Gewächse von Mosbacher lobend erwähnt. Um so erfreuter nahm ich das Mosbacher-Paket mit den gereiften GGs vor einigen Wochen empfang und heute gab es endlich eine geeignete Gelegenheit das erste Große Gewächs aus diesem Jahr aufzuziehen; ich hatte mich für das Ungeheuer entschieden, auch weil letztes Jahr eine Flasche Kork hatte und so war die Spannung besonders hoch. Na denn:

Glänzendes Strohgeld, deutlich heller als der 2006er. In der Nase fallen zunächst die feinen, ersten Reifenoten auf, obwohl sie sich noch sehr dezent im Hintergrund halten. Um den Logenplatz streiten sich ein ganzer Korb von Steinfrüchte, allesamt saftig mit angenehmer Frische und einer Melange aus Zitrusfrüchten, Gräsern und ja, fast floralen-würzigen Noten. Wirkt fest, feingliedrig und mit vitalem Spiel. Im Mund dicht, kompakt mit erstaunlich viel, frischer und verspielter Säure. Die Fruchtaromen mit der Nase vergleichbar, eventuell etwas mehr tropische Noten, diese werden flankiert von einer kühlen, kreidigen Mineralik, elegante fein-nervige Bitternote, der Wein hat Kraft und Tiefe, übt ordentlich Druck auf meinen Gaumen aus, sehr reintönig, keine Botrytis. Im Abgang sehr nachhaltig, durchzogen von saftigen Steinfrüchten und einer kühlen, eleganten Mineralik. Ein Jahrgangsproblem suchen wir verzweifelt und hissen besiegt die weiße Fahne und schwenken locker über 90 Punkte. Das allgemein empfohlen Trinkfenster bis 2007 können wir nicht nachvollziehen. Sicherlich sind erste feine Reifenoten vorhanden, aber derzeit sind sie noch selbst für Jungtrinker eine Bereicherung und der Wein scheint uns soviel Kraft und Spiel zu besitzen, so dass ich ganz beruhigt meinen Bestand von zwei weiteren Flaschen die nächsten drei Jahre trinken werde. Offen verkostet, drei Stunden in der Karaffe, über drei Tage verkostet. Tolles Preis-/Leistungsverhältnis. Noch beim Weingut erhältlich!

Vom Weingut, 20 Euro, 91-92 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2013

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