Perrin et Fils Cairanne „Peyre Blanche“, 2007
Diesmal kann ich es mir einmal leicht machen, denn ich habe diesen Wein schon einmal als Jahrgang 2005 verkostet. Insofern habe ich meine Verkostungsnotiz von damals ausnahmsweise – zeitsparend – als Vorlage genommen… aktuelle Änderungen also in Kursivdruck, was nicht mehr auf diesen Jahrgang passt: wurde gestrichen.
Transparentes Rubinrot – passt!
Die Nase ist fruchtbetont, ohne mit leicht süßlichem Kitscheinschlag, sehr dunkelfruchtig warmer Stil (im Sinne von leicht alkoholisch), Lavendel, Schwarzkirsche; andere florale Töne, ein etwas balsamischer und herbwürziger Schokoton ergänzt die Eindrücke. Riecht sauber & einfach ansprechend, der Alkohol ist mir aber schon eine Spur zu präsent, es fehlt auch an Tiefe. Die Frucht ist schon noch jugendlich, aber halt auch einen Tick zu vordergründig.
Und der Wein schmeckt auch so. Wenn da nur nicht diese etwas zu bissige Säure wäre, die sich kräftig bereits beim ersten Schluck auf der die Zungenspitze bemerkbar macht attackiert und mit scharfen Kanten einmal rund um die Zunge ackert. Wenn man dies ausblendet, was ich – ehrlich gesagt – heute eher schwierig finde, dann bleibt dahinter noch ein ansprechender rustikaler, eher einfach gestricker Wein, der zwar mit etwas Kräutern aufwartet, dunkler Frucht, einem Strauß von Lavendel und Veilchen aufwartet und seinen Alkohol gut eingebunden hat mich mit seiner süßlichen Kirscharomatik und seinem indifferenten Süß-Säurespiel, dass am Gaumen dazu noch etwas bitter wird, kaum begeistern kann. Nicht sonderlich tief, aber leider aufgrund der zum Gaumen hin auftretenden Bitternoten auch nur übersichtlich schmackhaft. Wie gesagt, auch wenn man die Säure ausblendet. Ein eher kurzer als Knapp mittellanger, kirschlikörig und holzwürzig-herber Abgang, das Tannin ist etwas stumpfend, aber schon ziemlich fein und nahezu abgeschmolzen.
Ich finde mit diesem Wein auch heute irgendwie nicht meinen Frieden, ich werde es aber auch nicht noch ein weiteres Mal versuchen können. Jedenfalls werde ich den Wein beim zweiten Versuch in ein bis zwei Jahren als Essensbegleiter auf den Tisch stellen. Die zweite Flasche dieses Jahrgangs (ich hatte mich geirrt: vom 05er gab es nur eine Flasche) wird für die Küche als Basis einer Soße freigegeben.
Melde mich an dieser Stelle ab – ich muss jetzt noch mal dringend in den Keller. Offen getrunken, eine Stunde dekantiert.
Im Fachhandel gekauft, 10 Euro, 76 Punkte (ordentlich), bis 2011.