Erben von Beulwitz Riesling Kaseler Nies´chen Beerenauslese, 2007
Ach ja, die Agnes. Ein ganzes Wochenende lang hatte ich Spass mit ihr…
Nein, keine Sorge, ich habe mein significant other nicht verlassen, um mich einer neuen Holden hinzugeben. Vielmehr hatten wir einen netten Abend zu dritt. Klingt für Außenstehende irgendwie auch kaum besser?!
Also, ich schreibe natürlich über die heutige Weinlage – denn der Name der Lage Nies´chen geht zurück auf den Rufnamen Agnes, wer hätte es gewusst… Die Kaseler Lage ist gen Südsüdwesten ausgerichtet, knapp 17 ha groß und zeichnet sich durch Schieferverwitterungsboden aus. Mehr weiß ich über die Dame spontan nicht zu berichten…
Helles goldgelb. Aus der frisch geöffneten Flasche strömt ein satter Pfirsichton ins Glas. Erst mit mehr Luft entwickelt sich die Botrytis mit Honigtönen, ein deutlicher Rosinenton verweist aufs Prädikat. Im Antrunk sehr frisch und ohne Klebrigkeit, die Säure puffert die kraftvolle Süße gut ab. Leider geht diese Spritzigkeit mit weiterer Luftzufuhr etwas verloren. Immer ruhiger und getragener wird der Mundeindruck in den Folgetagen, was ein wenig schade ist.
Kandierter Pfirsich, Honigspuren, herbe Kräuter und gelbe Pflaumen bestimmen den Geschmack, voll und üppig kleidet der Wein den Mundraum aus. Wenn auch nicht mehr mit der ersten Frische, bleibt der Wein doch sehr fruchtklar und ansprechend. Richtig tief kann man das (noch?) nicht nennen, aber mal schauen, wie sich der Wein in einer Dekade zeigt. Ein wenig mehr Ruwerwürze könnte dann ebenfalls nicht schaden. Ein exzellentes Preisgenussverhältnis hat der Wein – das kann man heute schon attestieren.
Ab Weingut bezogen, 15 Euro (0,375l), 86 Punkte (sehr gut), 2015 bis 2022+