Weingut Koehler-Ruprecht Spätburgunder „Philippi – Pinot Noir“ Deutscher Tafelwein, 2001

Weingut Koehler-Ruprecht Spätburgunder „Philippi – Pinot Noir“ Deutscher Tafelwein, 2001

Recht typische, alt-würzige, deutsche Spätburgunder-Nase. Die Frucht erinnert primär an eingekochte, ein wenig überreife Erdbeeren, dunkle Waldbeeren und ebenso reife Pflaumen. Kräuter-würzige mineralische Anklänge und eine rustikale, noch gut eingebundene Holzwürze bestimmen das Bukett. Nicht schlecht, es fehlt uns aber die letzte Eleganz. Sehr gefälliger, warm-weicher Antrunk. Der Wein verfügt über eine gute, noch bestens intakte Stuktur. Das Holz nicht vordergründig, von seiner Aromatik bleibt es jedoch ein wenig rustikal. Die Frucht am Gaumen deutlich dunkler und herber, was dem Wein gut zu Gesicht steht. Eine Mischung aus Brombeeren, Heidelbeeren und roten Johannisbeeren fällt mir ein, vielleicht ein wenig reduziert. Dahinter südländische, holzige Kräuter und immer noch leicht aufrauende Tannine sorgen für eine sanft markige Textur. Es bleibt eben ein rustikaler, na vielleicht etwas konservativer Vertreter der deutschen Spätburgunder-Stilistik, der aber mit einer gewissen Nachhaltigkeit und einem mittellangem Nachhall daherkommt. Es fehlt ihm ein wenig an Frische. Noch knapp sehr gut. Zu Hause offen mit Freunden verkostet. Von der Flasche sofort ins Glas und über die gesamte Woche gemächlich ausgetrunken. War am dritten Tag am besten.

Vom Weingut, 20 Euro, 85 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2013

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