Chateau Magrez-Tivoli Medoc, 2005
Fast schwarze Farbe, unscheinbarer Kern mit kirschroter Randaufhellung. Unaufdringliche, recht feine Nase nach frischen dunklen Beeren, reifen Kirschen. Sehr feines, fast noble Holzanklänge nach Zedern und samtigen Nappaleder. Alles wirkt sehr elegant und ruhig komponiert, in keinster Weise breit. Und so zeigen sich auch zarte Graphitnoten und geben dem Weine eine gelungene frische, mineralische Note mit. Kraftvoller, unheimlich kompaktvoller Antrunk. Wieder diese frische Mischung aus Kirsch- und Graphitaromen. Nun werden auch die 58% Cabernet Sauvignon wegen der deutichen Cassis-Noten deutlich, sie geben dem Wein ein interessant dunkelbeerige Komponente mit. Trotz aller Konzentration (20hl Ertrag !) bleibt es ein aromatisch frischer und mit viel Tiefgang ausgestateter Wein, der mit seiner Eleganz, seinem feinsinnigen Holzmanagement und den mineralischen Anklängen ganz locker mit Grand Crus mithalten kann. Kühl trinken, bei Wärme kann er seine Kraft immer weniger verpacken. Bernand Magrez holt aus den 2,5 Hektar (nur 7.000 Flaschen) in Saint-Christoly alles heraus. Jetzt bereits sehr schön zu trinken, auch weil die Tannine zwar noch jugendlich, aber von sehr feiner Struktur und bereits sehr gut eingebunden sind. Die 14% Alkohol werden erstaunlich gut weggepackt. Im Nachhall ist der Wein nicht sonderlich lang, was eventuell mit der Jugend zusammenhängen kann. Trotzdem insgesamt ein überzeugender Medoc, den es jetzt verhältnismäßig günstig zu kaufen gibt. Auf alle Fälle ein Medoc für Jungweintrinker.
Vom Fachhandel, 28,50 Euro, 88+ Punkte (sehr gut), jetzt bis 2020