Chateau Clerc Milon Pauillac, 1995

Chateau Clerc Milon Pauillac, 1995

Ich habe einen Weinladen entdeckt. Liegt ein wenig abseits, hat aber eine riesige und interessante Auswahl, insbesondere Bordeaux‘ der Jahrgänge 2000 und 2005. Und diesen hier. Ich habe seit weit über einem Jahr keinen reifen Bordeaux getrunken, und Rainer hat mich kürzlich darauf aufmerksam gemacht, dass mein Geschmack mittlerweile doch recht amerikanisiert sei. Daher musste ich zuschlagen, und sei es nur, um zu testen, ob mir sowas überhaupt noch schmeckt.

Der Korken fast ganz durchgeweicht. Im Glas leicht bräunliche Färbung. Direkt nach dem Öffnen sehr stinkig, Heftpflaster, Stall, sehr dominierende tertiäre Noten. Im Mund viel Säure und Kirsche.

Nach eineinhalb Stunden in der Karaffe immernoch etwas stallig, aber daneben auch Kräuter, Grafit, elegante, wenn auch sehr zurückgezogene Frucht, ein wenig Maraschino-Kirsche, deutlich Vanille, Sandelholz, dunkle Schokolade. Eine gewisse Fruchtsüße, viel geschmeidiger als beim ersten Eindruck, aber immer noch ein gewisser Widerstand. Im Mund schlank und kühl, Kirsche, viel Säure und wieder Grafit, dicht und kompakt, ziemlich lang.

Am zweiten Tag zeigen sich die tertiären Noten wie Waldboden und Pilze noch dominanter, die Säure steht ein wenig mehr heraus.

Schmeckt noch.

Aus dem Fachhandel, USD 89,99, 89 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2016

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