Giacomo Bologna, B di Bradia Monferrato rosso, 2007
Giacomo Bologna gilt als einer der Urväter der Barbera-Traube. Mit seinem“ Bricco dell’ Uccellone“ und dem „Ai Suma“ hat es das Weingut zu Weltruhm geschafft – das man im Gegenzug die Weine des Weinguts nicht mehr zu günstigen Preisen bekommt, sondern gerne einmal 40-50 Euro für die zuvor benannten Weinpretiosen auf den Tisch legen muss, ist eine schon fast logische Konsequenz.
Ich erwartete nicht die Qualität dieser Spitzenweine, als ich diese Händlerabfüllung entdeckte, beileibe nicht. Diese Erwartung wäre auch naiv gewesen. Aber wir fanden einen sortenreinen Barbera vor, der sich als im besten Sinne „Preis wert“ entpuppte…
Dunkles purpurrot, eine kräftige Nase nach Schattenmorellen und Brombeere, Weihnachtsgewürze, Nelke und Zimt, Spekulatius, sanft vom Holz mit herben Röstnoten gestützt, weißer Pfeffer und eine Spur Graphit. Den Alkohol gut einbindend. Im Mund ein schlanker bis schon mittlerer Körper, deutlich schlanker als die Nase, was den Wein sehr trinkig macht, Sauerkirsche, wieder Weihnachtsgewürze, kirschkernig, leichte Schokonoten, wieder etwas Graphit. Allein in der Tiefe kommt der Wein nicht nach. Das Tannin sehr unauffällig, zwar leicht trocknend, aber kaum störend, die vitale bis schon kräftige Säure prädestiniert diesen Wein als Essensbegleiter und gibt ihm Rasse. Und der Wein schmeckt auch danach noch weiter, der Trinkfluss bleibt dank des ausgeglichenen Verlaufes voll bestehen. Mittellanger, dabei gut strukturierter Nachhall nach Kirschkonfit und Zimt.
Ein sehr guter Begleiter zur Vesperplatte mit italienischen Spezereien. Lecker. Auch der Inhalt der Vesperplatte…
Im Fachhandel gekauft, 9,50 Euro, 86-87 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2013