Georg Breuer Spätburgunder „B“, 2006

Georg Breuer Spätburgunder „B“, 2006

Für einen Spätburgunder dunkles, intensives Kirschrot. In der Nase viel Kirschfrüchte (konfitürig), etwas Mandelsplitter und florale Noten im Hintergrund. Das Barrique tritt typisch Deutsch auf, also mit einer Menge herben Würze (Nelken, Kokos). Rauchschinken und dunkler Herrenschokolade. Elegant ist das nicht, aber etwas Spiel und Tiefe kann man nicht abstreiten. Warmer, fast pfeffrige Antrunk, von mittlerem Körper. Fein-fruchtiger Geschmack mit einer prägnanter Holzwürze und ein wenig zu sehr vom Alkohol getragen. Viel Schwarzkirschen, ein Touch Preisel- und Brombeeren, verbinden sich ansprechend mit einer fein-nervigen Holzwürze, die ein wenig streng daher kommt und erneut an dunkle Herrenschokolade und Zedernholz erinnert; adstringiert zum Abgang hin. Muss man mögen, gibt dem Wein aber auch Kontur. Die Tannine neigen ebenfalls zum Austrocknen, insbesondere im mittellangen Abgang. Die Kirschfrucht hält der Wein über den gesamten Verlauf schön durch und zeigt sich auch im Nachhall. Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich überzeugend. Das Holz ist mir zu rustikal und es fehlt im an Spiel und Tiefe. Auch der Alkohol könnte eine Spur besser eingebunden sein. Trotzdem ein schmackhafter deutsche Spätburgunder, den man am besten als Essenswein auftischt. Drei Stunden in der Karaffe, offen verkostet.

Vom Weingut, 25 Euro, 86 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2014

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