Weingut Huber Spätburgunder Hecklinger Schlossberg GG, 2005
Transparentes Purpurrot. Ganz verhalten orangefarbene Reflexe zum Rand hin. Aus der frisch geöffneten Flasche wirkt die Nase scheu und unzugänglich, kaum präsent. Ganz anders nach drei Stunden Karaffierzeit. Eine zunehmend komplex verwobene Nase mit roter Frucht, Kräutern, wobei hier Thymian dominiert, Krokant und weitere Schichten mit herber Sahne drängen aus dem Glas. Mit mehr Luft zunehmende Kaffeenoten.
Saftiger Auftakt, dann frische Säure zeigend, die mit der stets elegant bleibenden Extraktsüße spielt. Herzkirschen, Hagebutten und ein wuchtiger Krokantton vom Holzkontakt. Der rotfruchtige Kern wird flankiert von einer merklich mineralischen Note. Wunderbare Fülle ohne jede Schwere.
Der Wein spielt ab seiner Mitte fast verschwenderisch mit seinen Elementen – und bei aller Wucht (jedoch nicht im alkoholischen Sinne), die der Wein anbietet, dem Wein haftet doch jederzeit eine noble und tiefe Eleganz an. Allenfalls das Holz ist derzeit noch zu präsent, der Wein lässt aber mühelos weiteres aristrokratisches Potential erkennen: das Tannin ist feinporig. Deutlich wahrnehmbar, aber nicht trocknend.
Langer bis schon sehr langer Nachhall, der dem Wein ein gelungenes Finish beschert; auch hier nochmal ein Ticken zu viel Holz – noch jedenfalls… dabei ist der Wein jetzt schon sehr harmonisch.
Offen verkostet, drei Stunden in der Karaffe, danach über Stunden mit großer Freude genossen.
Im Fachhandel gekauft, 45 Euro, 92-93+ Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2017+