Domaine Méo-Camuzet Bourgogne, 2009
Dunkles, fast blickdichtes Purpurrot. Die Nase ist, nachdem der Wein doppelt dekantiert wurde, nach drei Stunden bereits zugänglich – die zuerst noch deutliche Jungweinaromatik verliert sich in den Folgetagen, der Wein gewinnt dadurch.
Auf voller Höhe zeigt er sich dieser Bourgogne zwei Tage später – hier präsentiert er eine füllige Nase nach dunklen, reifen Schattenmorellen, etwas Teer und zarte Bitterschokoladennoten, die sich wie ein Schimmer um die Frucht legt. Die Nase wirkt verspielt und leichtfüßig, man merkt aber, dass die Trauben sehr reif gelesen wurde, der Alkohol passt aber.
Im fülligen Antrunk eine saftige Kirschfrucht, trotz seines Körpers wirkt der Wein transparent. Aromen von Brombeere und zunehmend Sauerkirsche prägen den Wein, leicht bittere Kräuter sorgen für Abwechslung. Wieder leichte Teernoten. Die Säure ist stimmig und frisch, sie gräbt sich schön in die Zungenränder herein.Feines, etwas trocknendes Tannin.
Trotz seiner Jugend zeigt der Wein einen durchgehend gezeichneten Verlauf – er ist schlicht harmonisch. Erst im kirschfruchtigen und nur ganz verhalten mineralischen Finale zeigt dieser Wein, dass er die Basis dieses Weinguts darstellt. Das Finale ist schön – leider aber recht kurz.
Nichtsdestrotrotz ein durchgehend harmonischer Wein mit gutem Trinkfluss.
Im Fachhandel gekauft, 25 EUR, 88 Punkte (sehr gut), 2013 bis 2017